Der Schnitt ist komplett selbst erstellt, auch wenn das Schnittmuster ansich nix neues ist.
Am Anfang war.... klar, der Taschenboden.
Ich hab mir einfach einen unserer Suppenteller genommen und den als Vorlage benutzt. Auf Folie muss man das eigentlich nicht zeichnen, da es deutlich leichter ist, den Teller gleich auf den Stoff aufzulegen und anzuzeichnen.
Mein Teller hat einen Durchmesser von 26 cm. Den Umfang brauchen wir aber auch noch. Die Formel dafür seht ihr auf dem rechten Bild ( wer sie nicht mehr weiß).
Bei mir ergab sich also eine Seitenteillänge ( oder auch Umfang) von 81,64 cm.
Um den Boden noch zu stabilisieren, habe ich ein Reststück dickeres Leder genommen. Dieses aber ohne Nahtzugabe zugeschnitten.
Hier der Zuschnitt der verschiedenen Teile ( die beiden Träger sind jetzt nicht dabei).
Oben seht ihr einmal den Boden der Aussentasche ( beiger Cort), den Boden zum stabilisieren ( rotes Leder) und den Boden für das Futter/ Leinen ( hier blau, ist aber eigentlich ein Smaragd-ton -> selbstgefärbt).
Darunter 2x die Streifen, die später als " Deckel fungieren und wo das Gummiband zum zuziehen reinkommt. Diese Streifen sind bei mir 81,64 cm lang und 13 cm breit ( 1/2 vom Taschenboden-Durchmesser).
Als nächstes kommen die beiden Seitenteile. Länge auch 81,64 cm, Breite 40 cm.
Alles natürlich zzgl. Nahtzugabe, bis auf die Bodenstabilisierung ( Leder).
So sieht das dann aus. Einmal von Innen und einmal von Aussen. Ich habe als Garn ein farblich passendes zum Innenfutter gewählt. Allerdings hatte ich nur Stickgarn in der Farbe da. Aus dem Grund, habe ich auch die am meisten belasteten Nähte, doppelt abgesteppt.
Anschließend habe ich sie mit ein paar Stichen am Taschenboden befestigt.
Anschließend wurden die Träger oben mit ein paar Stichen befestigt.
Nun geht es an die Innentasche. Im Prinzip wird sie genauso genäht wie die Aussentasche, nur ohne Träger. Allerdings habe ich da das schmale Seitenteil vor dem zusammennähen schon an den breiten Seitenteil genäht ( die Nahtzugaben nach unten gebügelt und abgesteppt).
Die Seitennaht wurde, bis auf einen ca. 25 cm breiten Spalt geschlossen. Ohne, kann ich die Tasche später nicht mehr wenden, wenn das Futter eingenäht wird.
Aussen- und Innentasche sind jetzt fertig.
Vor dem "verbinden" der beiden, habe ich in die Aussentasche, unterhalb der Nahtzugabe, zwei Ösen eingebaut. Durch diese wird dann die Kordel geführt. Die Enden der Gummikordel habe ich dann von Innen nach Aussen gefüht ( leider kein Bild davon).
Jetzt wurde die Aussentasche auf Rechts belassen und die Innentasche auf Links gewendet. Die Innentasche habe ich über die Aussentasche gezogen, festgesteckt und abgesteppt.
Dann hab ich die Innentasche in die Aussentasche gesteckt und dabei den Gummi nach oben an die Kante geführt, festgesteckt und abgesteppt.
Durch die Enden der Gummikordel wurde noch ein Stopper gezogen und mit einem Stück Innenstoff gesichert.
So sieht die fertige Tasche nun aus und meine nächste Trainingsstunde morgen kann kommen.
PS: Leider ist, bedingt durch den dicken Cord, die Gummikordel recht "schwergängig". Man muss den Stoff immer "nachschieben", um den Sportsack richtig schließen zu können.
Beim nächsten Mal würde ich deswegen eher eine dickere Kordel ( kein Gummi) verwenden und die Ösen ( allerdings größere) durch Aussen- und Innenstoff einschlagen und die Kordel dann dort durchführen.
PPS: Oha, mir fällt gerade noch ein, daß ich nicht geschrieben habe, daß ja die Wendenaht vom Futterbeutel noch geschlossen werden muss ( das hatte ich beim Nähen auch fast vergessen).
Zum Schließen habe ich keinen Matratzenstich verwendet, sondern die Naht einfach knappkantig abgesteppt (ging einfach schneller). Das sieht man hin und wieder auch mal bei Kaufware...